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Mittwoch, 30. November 2016

Wem helfen Schuldzuweisungen oder Bashing gegen Deutschland?

Fast keine Woche vergeht, ohne dass irgendein politischer Vertreter im Ausland oder auch im Inland den Deutschen Staat (kurz Deutschland) in der Verantwortung für ein Problem im eigenen Land sieht. Dies taten diese Woche beispielsweise die Rebellengruppe in Aleppo, die beklagt, dass Deutschland keine Waffen liefert und Italiens Premierminister, der bei Veranstaltungen zum Euro-Referendum den Exportüberschuss als Ursache für die Probleme seines Land verantwortlich macht. Der griechische Premierminister sieht die Schuld für das geringe Wachstum Griechenlands in dem sogenannten Austeritätsprogramm, welches von der Euro-Gruppe vertreten wird, aber Deutschland bzw die Deutsche Regierung sieht er als Hauptverantwortlichen. Der Vorteil bei diesen Schuldzuweisungen (oder ist es ein Bashing?) ist, dass die Vertreter keine Nachteile für die Sager zu befürchten haben. Deutschland wird sich dagegen nicht wehren. Aber leistet die Deutsche Regierung mit dem Ignorieren der Schuldzuweisungen nicht Vorschub für den antideutschen Populismus? Zudem gibt es selbst in Deutschland Bewohner, die die eine oder andere Schuldzuweisung übernehmen. Die Bürger, die sich an den Schuldzuweisungen stören muss man noch suchen, aber diese dürften bei patriotischen Bewegungen zu finden sein. In der öffentlichen Debatte ist erstaunlich ruhig in Anbetracht der Nachteile, die auf die Bürger in Deutschland zukommen, wenn der Euro-Raum zerbricht und die Grenzüberwachung an den EU-Aussengrenzen nicht funktioniert. Das Spiel 'who blames who?'(deutsch: Wer beschuldig wen?) wurde von Deutschland in der Vergangenheit anders gespielt, nämlich von den Politikern und Medien: da waren Aussagen wie die 'faulen Südeuropäern'. Auch hier werden Vorurteile gesät. Dies dient der europäischen Idee nicht sondern fördert den Nationalismus. Dies dürfte eigentlich nicht sein, da es ja schaden kann, denn die Exportmärkte sind für Deutschland so wichtig. Eigenartig aber niemand stört sich dran.

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