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Donnerstag, 1. September 2016

Eigen-artige und Ein-Weg Kommunikation

Dass Politiker nicht jeder Zeitung ein Interview geben, dies ist seit langem bekannt. Deshalb sind Pressekonferenzen, Pressefoyers, allwöchentliche Erklärungen der Regierung ein Mittel einen Ausgleich zu schaffen. Aber nun versucht ein neuer Regierungschef diese Tradition zu beenden und führt Hintergrundgespräche mit ausgewählten Chefredakteuren. Dies mag man Ein-Weg-Kommunikation nennen, ist aber darüber hinaus auch ein disziplinarisches Mittel die Medien an die Kette der Regierung zu legen und beschränkt die Pressefreiheit bzw, stellt eine Einschränkung der Medienfreiheit dar. Eigenartig ist es, wenn Politiker auf öffentlichen Forderungen nach Verschärfungen der Gesetze von sich geben, dass es schon längst diese Gesetze gibt, aber diese nicht eingehalten werden. Dabei stellt sich die Frage, wer für die Nichteinhaltung verantwortlich ist und warum keine Konsequenzen daraus folgen, beispielsweise den Rücktritt der Verantwortlichen? Eigenartig ist ferner, wenn es terroristische Attentate gibt und die in Folge nur noch als Taten von Einzeltätern oder geistig Verwirrten oder als Amoklauf bezeichnet werden. Bei einem terroristischen Anschlag haben in der Regel die Sicherheitsbehörden einen Fehler gemacht und dafür ist in letzter Konsequenz der Innenminister verantwortlich und muss bei Fehlern zurücktreten. Aber bei einem Amoklauf wird es schwierig ein Versagen der Behörden zu unterstellen. Ausser bei dem sicherheitstechnische Umgang mit dem Fall, bei dem mehr Opfer verhindert hätten werden können. Veränderungen in der Kommunikation, insbesondere von Regierungsseite bedürfen immer einer eingehenden Analyse. Aber in Medien, die um Interviews mit den Regierenden buhlen und die an der Macht teilhaben wollen indem sie Meinungen verbreiten, darf man diese Analysen am wenigsten erwarten.

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