Stat

Freitag, 19. August 2016

Von oben nach unten und von unten nach oben

Mit den beiden Ansätzen werden zwei entgegengesetzte Prozesswirkrichtungen bezeichnet. In der Wirtschaft oder bei Analysen werden diese Ansätze verwendet. In einer Demokratie wird die Macht theoretisch von unten nach oben für einen festen Zeitraum weitergereicht bzw. übertragen. Aber die Politiker und manchmal auch die Beamten in Deutschland meinen, dass sie von Oben nach unten durchregieren können, ohne Rücksicht auf ''Verluste''. Sie glauben, dass sie bessere Entscheidungen als die da unten treffen können. Dabei übersehen sie, dass heute immer mehr Menschen aufgeklärt, höhere Bildung besitzen und informiert sind. Die Menschen 'da unten' haben oft einen engeren Kontakt mit ihrem Umfeld und kommen zu einem anderen Urteil als die Politiker, die sich informieren lassen, aber nicht sicher sein können, dass diese Informationen repräsentativ oder auch auch korrekt sind. In der Schweizer Demokratie werden deshalb die Volksabstimmungen als Korrektiv der Bürger gegenüber den Politikern gesehen. In der Kommunalpolitik sind die Bürgerbeteiligungen schon an der Tagesordnung. Dies mag auch damit zu tun haben, dass diese Politiker näher an den Bürgern sein müssen und ihr Votum respektieren müssen. Strittige Entscheidungen würden auch ihre Arbeit lähmen. In der deutschen Bundespolitik scheint es immer noch Politiker zu geben, die glauben dass ihre Weltansichten und ihre Entscheidungen unangreifbar und richtig sind. Sie verhalten sich wie Monarchen auf Zeit, die auch noch Immunität geniessen und keine Konsequenzen für ihre Verantwortung ziehen wollen bzw. befürchten müssen. Früher wurden Verantwortliche, die Fehler begingen, unehrenhaft entlassen, mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Betroffenen. Heute fallen die Verantwortlichen eher leicht und/oder verbessern sich durch Beschäftigung in der Wirtschaft sogar. Dies widerspricht nicht nur dem Leistungsprinzip und der allgemeinen Vorstellung von verdienten Positionen sondern dies mag auch der Grund dafür sein, dass manche Entscheidungen der Bundespolitik bei Bürgerbefragungen keine Mehrheiten finden würden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen